05.09.2016 14:50

Mit Mini-Endoskop Speichelsteine schonend entfernen


Neben den weitaus bekannteren Nieren- und Gallensteinen können in der Speicheldrüse auch Speichelsteine entstehen. Dank des modernen Mikro-Endoskops können diese Steine in der Vechtaer HNO-Klinik nun auch konservativ – also ohne Operation – behandelt werden.

„Speichelsteine entstehen häufiger als man denkt“, weiß Dr. Knut Frese, Chefarzt der HNO-Klinik im St. Marienhospital Vechta. Schätzungen zufolge sind jährlich etwa 10.000 Menschen bundesweit von einer Speichelsteinkrankheit betroffen. Da der Mensch über verschiedene Speicheldrüsen verfügt (Unterkiefer-, Ohrspeichel- und Unterzungenspeicheldrüse) können sich die Steine an unterschiedlichen Stellen entwickeln, meist jedoch an den Unterkieferspeicheldrüsen.

Die kalziumhaltigen Speichelsteine setzen sich aus Bestandteilen des Speichels zusammen. Abhängig von Betroffenem und Erkrankungsstadium können sie ganz unterschiedliche Ausmaße annehmen – von wenigen Millimetern wachsen sie in seltenen Fällen bis zu etwa zwei Zentimeter an.

Häufige Ursache einer Speichelsteinerkrankung ist zu dickflüssiger Speichel, der unter anderem durch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zustande kommen kann. Aber auch verschiedene Erkrankungen oder Medikamente können die Eindickung des Speichels begünstigen. Wahrscheinlich bildet jeder Mensch von Zeit zu Zeit kleine Steine in den Gängen der Speicheldrüsen. Dank der hohen Konzentration von Ionen remineralisiert der Speichel die Zähne und ersetzt das, was zum Beispiel durch saure Nahrungsmittel wie Fruchtsaft aus den Zähnen herausgelöst wird. Jedoch können Kalksalze schon vor dem Erreichen der Mundhöhle im Gangsystem der Drüsen ausfallen, Speichelsteine entstehen.

Hat ein Stein die Speicheldrüse noch nicht verlassen, bereitet er in der Regel keine spürbaren Beschwerden. Wandert der Stein aber in den Speicheldrüsengang und blockiert diesen, staut sich der Speichel zurück, die Drüse schwillt an. Oft treten dann Entzündungen auf, die sich schmerzhaft bemerkbar machen, zum Beispiel beim Biss ins Brötchen oder Schlucken.  

Mit dem neuen Verfahren ist die Entfernung von Speichelsteinen mittels Miniatur-Endoskop möglich, eine Operation kann dann vermieden werden. „Bei der Behandlung führe ich einen ein Millimeter kleinen Metallschaft in den Ausgang der betroffenen Speicheldrüse. Dank des integrierten Lichts sowie des Spül- und Arbeitskanals in dem Metallschaft kann ich den Stein gut sehen, freispülen und dann schonend mit einer kleinen Zange fangen“, erklärt Dr. Frese die Vorgehensweise. Wichtige Vorteile sind der risikoarme und meist ambulante Eingriff. In einigen Fällen ist der Einsatz des modernen Endoskops nicht möglich, insbesondere dann wenn der Stein sehr groß ist. Welches Verfahren für den Patienten in Frage kommt wird bei der Untersuchung und Diagnose durch einen HNO-Facharzt festgestellt. Alternativ kann der Stein mittels Stoßwellentherapie (ESWL) oder Operation behandelt werden. Bei der OP muss oft die gesamte Speicheldrüse entfernt werden.  


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